Ein ungeklärtes medizinisches Problem resultiert oft in einer Vielzahl unterschiedlicher Therapien – das gilt auch für die Behandlung der Migräne. Medizin ist ständig im Wandel und es gibt fortwährend Neuerungen, für die alte Pfade verlassen werden, um neue zu erkunden.
Der heutige Standard der medikamentösen Therapie hängt vom Schweregrad der Migräne ab und gliedert sich in Maßnahmen zur Behandlung der Schmerzen, zur Therapie der Begleitsymptomatik, wie z.B. Übelkeit, sowie Mittel zur Vorbeugung.
Sehr viele Migränepatienten behandeln ihre Symptome ohne ärztliche Hilfe mit rezeptfreien Medikamenten, allen voran Schmerzmittel. Dies ist aus mehreren Gründen jedoch der falsche Weg. Zum einen kann man die Migräne durch einen Missbrauch von zu vielen und unpassenden Schmerzmitteln selbst auslösen und sich damit von einer Linderung der Schmerzattacken immer weiter entfernen. Zum anderen sollte ein medikamentöser Behandlungsplan von einem Arzt erstellt und individuell optimiert werden.
Seit 1995 gibt es für schwere Schmerzattacken spezifische Migränemittel, die Triptane. Bei erfolgreicher Anwendung bremsen oder mildern Triptane die Symptome, greifen aber nicht in den zugrunde liegenden Mechanismus ein. Die Migräne tritt genauso häufig auf wie zuvor.
Da auch die Triptane bei einer großen Zahl von Patienten nicht den erwünschten Erfolg bringen, wenden sich viele Betroffene anderen, alternativen Therapieverfahren zu. Das Spektrum reicht hierbei von Entspannungsübungen über Akupunktur bis zu speziellen Diäten und Homöopathie. Durchschnittlich hat in Deutschland jeder Migränepatient Erfahrungen mit sieben verschiedenen Behandlungsformen gemacht und eine hohe Zahl von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen konsultiert.